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In den zwanziger und dreißiger Jahren, bis gegen Ende des zweiten Weltkrieges waren die Kameraden Edmund Holland als Vorstand, Heinrich Naß als Kommandant und Reinhold Holland als Brandmeister eingesetzt.

Ihnen allen ist es zu verdanken, dass die Freiwillige Feuerwehr Wildenheid in diesen Jahren ein großes Ansehen, gute Kameradschaft und Ausbildung hatte. Unter ihrer Obhut konnte auch im Jahre 1934 das 60jährige Bestehen in Verbindung mit dem Bezirksfeuerwehrfest begangen werden. Während des zweiten Weltkrieges versahen alte Feuerwehrmänner, die aus Altersgründen nicht mehr eingezogen wurden, den Feuerschutz der Gemeinde.

Nach Beendigung des zweiten Weltkrieges wurde unter Leitung des damaligen Bürgermeisters Armin Naß und des damaligen Gemeinderates Walter H. Bauer eine Art Pflichtfeuerwehr aufgestellt. Diese Männer übernahmen als Zivilisten (Uniformverbot) den Feuerschutz in der Gemeinde. Mit der Führung wurden Walter H. Bauer als Kommandant und Albert Knoch als Stellvertreter beauftragt. Im August 1946 wurde durch die Militärregierung die Aufstellung von Feuerwehren (Fire Guard) wieder erlaubt. Bedingt durch den Tod vieler Feuerwehrkameraden war eine völlige Neuaufstellung der Wehr erforderlich.

Vierzehn Kameraden sind in dieser Zeit gefallen und sieben galten als vermisst. Diesen und allen anderen verstorbenen gilt unser stetes Gedenken, waren sie es doch, deren ideelles Erbe wir übernommen haben.
Dem Aufruf von Bürgermeister Armin Naß folgten ca. 30 Männer, ehemalige Feuerwehrkameraden, die schon vor dem Kriege der Wehr angehörten und etliche erst aus der Gefangenschaft heimgekehrte junge Männer. Kommandant der wieder neugegründeten Wehr wurde Gottlieb Holland.
Nach Einführung der einheitlichen Satzungen für die Freiwilligen Feuerwehren wurde im Sommer 1948 eine neue Vorstandschaft gewählt, welche sich wie folgt zusammensetzte:

1. Vorsitzender Walter H. Bauer, 1. Kommandant Gottlieb Holland, stellvertretender Kommandant Walter Popp II, Zugführer Walter Buff, Kassierer Edmund Popp, Schriftführer Armin Martin; Zeugwart Ewald Stammberger und Armin Hofmann. Das im Jahre 1874 erbaute Spritzenhaus war im Verlauf der vielen Jahre mehr als baufällig geworden und bot für die ordnungsgemäße Unterbringung der Feuerschutzgeräte keine Gewähr. Dank der zielstrebigen Vorarbeit des 1. Vorsitzenden Walter H. Bauer und mit der Unterstützung des Gemeinderates und des damaligen KBI Hugo Heider war es möglich, im Jahre 1951 die Grundsteinlegung für ein neues Feuerwehrgeräte- und Wohnhaus, verbunden mit der etwas verspäteten 75-Jahr-Feier, vorzunehmen. 1952 war das Haus bezugsfertig und wurde von der Gemeinde an die Wehr übergeben.

Im gleichen Jahr legte Kommandant Gottlieb Holland aus gesundheitlichen Gründen sein Amt nieder. Sein Nachfolger wurde Armin Gramß. Da mit den Wachsen der Gemeinde der Feuerschutz mit der alten Handdruckspritze nicht mehr gewährleistet war, wurde auf Anregung durch die Vorstandschaft von der Gemeinde die Anschaffung eines Motor-Gerätes beschlossen. Das neue Gerät wurde am 19.09.1953 der Wehr übergeben. Die Ausbildung der Feuerwehrmänner am neuen Gerät oblag LM Reinhold Hammerschmidt. Bereits am 09.10.1953 musste die TS/6 ihre Leistungsfähigkeit bei einem Großfeuer unter Beweis stellen.

Die Neugestaltung der Ausbildungsvorschriften und die Schaffung eines Feuerwehrleistungsabzeichens war für die Kameraden der Wehr ein neuer Ansporn, ihre stets gute Ausbildung unter Beweis zu stellen. Und so war es auch eine Löschgruppe der Freiwilligen Feuerwehr Wildenheid, die am 24.09.1961 unter der Führung von LM Heinz Naß als erste im Landkreis die Prüfung für das Feuerwehrleistungsabzeichen (ST 1, Bronze) mit Erfolg ablegte. Die gleiche Gruppe konnte am 17.10.1964 wiederum als erste im Landkreis die Leistungsprüfung für die ST II, Silber bestehen. Ende des Jahres 1964 musste Armin Grams auf Grund der neuen Verordnung aus Altersgründen sein Amt als Kommandant niederlegen. Als Ehrenkommandant war er für die Wehr im Verwaltungsrat weiterhin tätig. Neuer Kommandant der Wehr wurde Heinz Naß.

Im Jahre 1966 wurde von Seiten der Gemeinde für die Wehr sehr viel getan. Durch die Initiative von 1. Bürgermeister Werner Suffa und der Aufgeschlossenheit des Gemeinderates war es möglich, die gesamte Wehr mit Schutzanzügen und neuer einheitlichen Uniformen auszustatten. Im gleichem Jahr beauftragte der Verwaltungsrat den 1. Vorsitzender Walter H. Bauer wegen Anschaffung eines TS 8/8 mit der Gemeinde Fühlung aufzunehmen. Durch die Einführung der Feuerschutzabgabe und ganz besonders der Aufgeschlossenheit des Bürgermeisters und seiner Gemeinderäte ist es zu verdanken, dass der Wehr im Juli 1967 ein modernes Löschgruppenfahrzeug LF 8 übergeben werden konnte.

Die Wehr lohnte die großzügige Unterstützung der Gemeinde dadurch, dass eine Löschgruppe, ausgebildet durch LM Wolfgang Holland, am 26.10.1968 die Leistungsstufe III, Gold auch als erste im Landkreis ablegte. Der Wehr war es hiermit gelungen, ihr selbstgestecktes Ziel, jeweils die erste im Landkreis zu sein, die eine Stufe der Leistungsprüfung ablegt, zu erreichen. 1970 stellte der seit 1948 tätige 1. Vorstand Walter H. Bauer sein Amt aus Altersgründen zur Verfügung. Als sein Nachfolger wurde der stellvertretende Kommandant Wolfgang Bauer gewählt. Walter H. Bauer ist seitdem Ehrenvorsitzender der Wehr und im Verwaltungsrat als beratendes Mitglied tätig. Ist doch der Aufschwung, den die Wehr nach dem zweiten Weltkrieg nahm, zu einem großen Teil sein Verdienst.

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